Alfred Döblin Die drei Sprünge des Wang-lun, Wallenstein,. Berlin Alexanderplatz, Hamlet
Gegen die Vernunft, die es so herrlich weit gebracht hat, daß die Völker sich im Krieg vernichten. Man verlangt die Rückkehr der kindlichen Naivität und verzichtet auf jede Logik.
"Jammer brüllen. Affen heulen. Gluten klammen; Klammen Klauben; Bimmel Baumel; Bummel Bummel; in die Nacht. Wanda wende Wanda Wanda ..."
Aus dem Erleben der Arbeit selbst.
"Nichts als Mauern, Ohne Gras und Glas zieht die Straße den gescheckten Gurt der Fassaden. Keine Bahnspur surrt. Immer glänzt das Pflaster wassernaß. Streift ein Mensch dich, trifft sein Blick dich kalt bis ins Mark; die harten Schritte haun Feuer aus dem turmhoch steilen Zaun, noch sein kurzes Atmen wolkt geballt ..."
Epik:
Die erzählende Dichtung tritt im Expressionismus etwas in den Hintergrund, da sie nicht so häufig angewendet wird. Die Dichter lehnen die Psychologie und Kausalität zur Erklärung von Mensch und Welt ab. Dabei tendieren sie zur Kürze, zu Wucht und Prägnanz des Ausdrucks.
Parataxe, Ellipse und syntaktische Sprachverzerrung überwiegen im Sprachlich-Stilistischen. Kürze und Prägnanz sollen durch Vereinfachung zur Steigerung führen. Da die epischen Werke kurz gehalten sind, erhalten sie beinahe novellistischen Charakter, der aber nicht dem Inhalt entspricht.
Lyrik:
Das Wesen des Expressionismus verwirklichte sich in der Lyrik am besten. Gottfried Benn beschreibt ihn als “Wirklichkeitszertrümmerung, als rücksichtsloses An-die-Wurzel-der-Dinge-Gehen”.
Moralischer Pathos, visionärer Sturm, Intensität und Verkündigung sollen aus Formzwängen hinaus, zu freiem Bekennertum führen. Mit der Sprache wird bewußt gespielt, wobei das Wort im Vordergrund steht, das als Zeichen, als Chiffre oder für neue Wortkombinationen verwendet wird. Die Lyrik beinhaltet außerdem die Reflexion in langen Monologen, scharfe Ironie sowie die schamlose Darstellung des Peinlichen und Häßlichen. Die Inhalte sind relativ nebensächlich.
Dramatik:
Im Drama konnten expressionistische Dichter ihre Ideen der Wandlung und Steigerung wirkungsvoll demonstrieren. Daher übernahm es neben der Lyrik eine beherrschende Rolle. Auf der Bühne wird die Geburt des neuen, gewandelten Menschen - hervorgerufen durch Abstraktion und Einfühlung - dargestellt.
Unterstützt wird das Drama durch Musik, Tanz, Pantomime, Bühnenbild und Lichteffekte. Die Personen werden nicht als individuelle Wesen, sondern typisiert dargestellt (“Mann”, “Frau”, “Tochter” ...). Die Charaktere werden oft übersteigert oder grotesk verzerrt, um die Seele aufzudecken.
Im eigentlichen Dramentyp des Expressionismus wird das Stück von einem Wortführer (Protagonist) beherrscht. Auf allegorisch-symbolische Demonstration der Verwirklichung ethischer Werte ausgerichtet, führt es am Menschen, begriffen als Mitte der Welt, Erlösung durch Wandlung vor. Auf der Bühne erscheint ein Einzelmensch, um (oft namenlos mit Maske) das Allgemeingültige vorzutragen.
- Schrei und Telegrammstil
- Verkürzung von Sätzen (weglassen von Artikeln und Vorwörtern)
- Verbalstil ("Entsubstantivierung der Welt", Schaffung neuer Verben: tieren, blumen, ...)
- Metaphorik (sprachliches Bild)
- Allegorie
- Personifikation (Ideen, Phantasien und leblose Dinge werden als Wesen dargestellt)
- Synästhesie (Erregung eines Sinnesorgans durch einen nichtspezifischen Reiz)
- Symbole und Farbchiffren
- Wortballungen, Worthäufungen
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